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Marini in der Sammlung DEILMANN

Marinis Werke erzählen von universellen Themen wie der Beziehung zwischen Mensch und Natur, die in der Sammlung Deilmann einen bedeutenden Platz einnehmen. Mit seiner einzigartigen Verschmelzung von Mythos, Figur und Bewegung bietet seine Arbeit einen spannenden Beitrag zu der Sammlung, die sich durch ihre Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Narrativen und der Formensprache der Moderne auszeichnet.

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Marino Marini von Paolo Monti, 1959 - (Stiftung Paolo Monti, CC BY-SA 4.0)

Marino Marini fesselte die Betrachter mit seiner einzigartigen Auseinandersetzung mit dem Thema „Pferd und Mensch“. In seinen monumentalen Skulpturen, die oft in leuchtenden Farben bemalt wurden, verschmolzen animalische Kraft und menschliche Figur zu archaischen, doch eindrucksvoll modernen Darstellungen. Besonders seine Pferdeskulpturen, die vor allem in der italienischen und internationalen Kunstszene Beachtung fanden, spiegeln eine tiefe, fast mythologische Symbolik wider, die das Verhältnis von Mensch und Natur erforscht. Seine Werke sind zugleich kraftvoll und poetisch, setzen sich mit der Geschichte der Skulptur auseinander und suchen dabei stets den Dialog mit der Gegenwart. Dabei ließ er sich von den großen philosophischen und literarischen Traditionen inspirieren, was sich in seinen Lithografien wie „Marini from Goethe“ oder „Marini from Shakespeare“ zeigt, in denen er bedeutende literarische Figuren durch sein eigenes künstlerisches Auge interpretierte.
•Accademia di San Luca, Rom •Art Institute of Chicago, USA •Berggruen Collection, San Francisco, USA •Galerie Roswitha Haftmann, Zürich, Schweiz •Kunsthalle Bremen, Deutschland •Kunstmuseum Basel, Schweiz •Kunstmuseum St. Gallen, Schweiz •Museo d’Arte Moderna, Mailand, Italien •Museo Marino Marini, Florenz, Italien •Museum of Modern Art, New York, USA •Sammlung Deilmann, Münster, Deutschland •Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, Deutschland

Sammlungen

Die ewige Verbindung von Mensch und Pferd, die durch Jahrhunderte hindurch als Symbol für Freiheit, Macht und Bewegung galt, findet in Marinis Werk eine fesselnde Neuinterpretation. In seinen Skulpturen wird das Pferd nicht nur als Reittier oder Kriegsinstrument dargestellt, sondern als lebendige, pulsierende Kraft, die sich in einem Dialog mit dem Menschen vereint. Mit archaischer Wucht und modernem Ausdruck fängt er die Essenz dieser Beziehung ein – eine Fusion von Körperlichkeit und Mythos, die Grenzen überschreitet. Das Pferd wird zu einem universellen Zeichen, das von antiken Erzählungen bis hin zur Moderne reicht. In dynamischen, kraftvollen Bewegungen, die die Energie und die wilde Freiheit des Tieres verkörpern, entzieht sich die Skulptur den Konventionen und öffnet sich einem Universum von Geschichten und Symbolen. Es ist mehr als nur ein Motiv – es ist eine lebendige Metapher für den unaufhaltsamen Fluss von Zeit und Geschichte, die in jeder Kurve, jedem Ausdruck der Figur mitschwingt. So entsteht eine Kunst, die nicht nur formschön ist, sondern auch tief in die kulturellen und mythologischen Wurzeln menschlicher Existenz eintaucht.

Pferd, Mensch und Mythos

Farben, die nicht nur Oberfläche sind, sondern das innere Wesen der Figuren und ihrer Welt offenbaren – das ist die Essenz von Marinis Umgang mit Farbe. In seinen Lithografien und Skulpturen verschmilzt die Farbe mit der Form und gibt den Figuren eine emotionale Tiefe, die den Betrachter direkt anspricht. Indem er von der traditionellen Farbgebung abweicht, verleiht er seinen Skulpturen eine neue Dimension: Die Farben werden zu einer Sprache, die ohne Worte kommuniziert und die Stimmung und den inneren Konflikt der Figuren ausdrückt. Dabei geht es Marini nicht um die exakte Nachahmung der Natur, sondern um die Darstellung von innerer Bewegung, von Emotionen und Geschichten, die über das Sichtbare hinausgehen. Die Farbflächen in seinen Lithografien explodieren förmlich, sie werden zu dynamischen Elementen, die den Raum füllen und die Figur mit einer lebendigen Energie durchdringen. In seinen Skulpturen wird die Farbe zu einem Medium der Abstraktion, das nicht mehr der Realität dient, sondern die Seele der dargestellten Figuren zum Leben erweckt und die Verbindung von Körper, Geist und Emotion auf eine neue, viszerale Ebene hebt.

Farbe als Ausdruck der Seele

in der Sammlung Deilmann

Künstler der Sammlung

• 1938: Erste Einzelausstellung in Mailand • 1955: Teilnehmer der documenta 1 in Kassel • 1959: Teilnehmer der documenta II in Kassel • 1964: Teilnehmer der documenta III in Kassel • 1962: Große Retrospektive in Zürich • 1966: Retrospektive in Rom • 1985: Ausstellung in der Galerie Roswitha Haftmann, Zürich

Ausstellungen

• 1935: Großer Preis für Plastik auf der II. Quadriennale in Rom • 1937: Großer Preis für Plastik der Internationalen Ausstellung in Paris • 1952: Preis der Stadt Venedig für Plastik aus Anlass der XXVI. Biennale • 1954: Antonio-Feltrinelli-Preis der Accademia dei Lincei, Rom • 1962: Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg • 1968: Pour le mérite für Wissenschaft und Künste • 1968: Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters • 1974: Wahl zum assoziierten Mitglied der Königlichen Akademie von Belgien • 1979: Aufnahme in die American Academy of Arts and Sciences

Auszeichnungen

• Museum of Modern Art, New York • Museo d’Arte Moderna, Rom • Kunstmuseum Basel • Museo Nazionale d’Arte Moderna, Rom • Neue Pinakothek, München • Museo de Arte Moderno, Buenos Aires • Tate Gallery, London • Guggenheim Museum, New York • Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid • Museo Correr, Venedig • Kunsthalle Mannheim • Museo d’Arte Contemporanea, Turin

Museen

Marino Marini

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